Island 2000 - Westfjorde

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Flagge Island Kirkjufell Latrabjarg Dynjandi Hestur Djupavik Sunset in Kidafell
Island 2000 - 10 Tage durch die Westfjorde
Island 2000 - Navigation
Donnerstag, 15. Juni 2000 - 5. Tag
Nach Bolungarvík und Isafjörδur


Nach einer kurzen Nacht stehen wir um 8.00 Uhr auf. Der Blick aus dem Fenster veranlasst uns nicht zu Freudensprüngen. Es ist voll bewölkt und es fällt etwas Regen. Heute müssen wir unser Frühstück mal selbst machen. Aber dazu haben wir ja eine schöne Küche. Dann geht es los in Richtung Ísafjörδur. Erst müssen wir die 624 wieder zurück bis zur 60 (Vestfjarδavegur). Dann fahren wir über die Gemlufallsheiδi, vorbei am verlassenen Hof Mosvellir, über den Önundanfjörδur, am Abzweig zum Ort Flateyri vorbei in einen Tunnel hinein. Mitten im Tunnel liegt der Abzweig nach Suδureyri, wo wir hin wollen. Für Gegenverkehr ist der Tunnel nicht breit genug, deshalb gibt es Ausweichbuchten in die man hineinfahren muss, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt. Bei der geringen Verkehrsdichte hier kein Problem.


Sobald man aus dem Tunnel herauskommt, hat man den Súgandfjörδur und den Ort Suδureyri (Südsandbank) mit seiner schönen Kirche vor sich. Das Dorf liegt ganz im Schatten der Steilwände des Fjordes. Es ist der berühmte Ort, der im Winter 4 Monate lang keinen Sonnenstrahl sieht. Jedes jahr am 22. Februar steht die Sonne wieder hoch genug, um das Dorf in ihr Licht zu tauchen; das ist dann Anlass zu einem Fest namens "Sonnenscheinkaffee".

Kirche in Sudureyri
Trockenfisch

Haupterwerbszweig der 320 Einwohner ist, wie könnte es anders auch sein, wieder die Fischindustrie. Auch Trockenfisch gehört zu den Exportartikeln.


Von hier aus geht es wieder zurück durch den Tunnel und am Abzweig links in Richtung Isafjörδur (Eisfjord). Erstmal fahren wir nur durch die Stadt durch weiter auf der 630 (Skálavíkurvegur) zum Fischerort Bolungarvík.

Kurz vor dem Ort machen kurz Stopp an einem schönen Leuchtturm. Das Wetter ist auch besser geworden. Es weht aber wieder ein kalter Wind.

Leuchtturm vor Bolungarvík

Museum Ósvör

Ósvör, ebenfalls kurz vor dem Ortseingang von Bolungarvík, ist eine alte Fischfangstation, die in den Jahren 1989-1990 wieder aufgebaut wurde. Hier wird die Zeit der Fischerei mit Ruderbooten wieder lebendig, wie sie bis kurz nach der Jahrhundertwende betrieben wurde. Das Ruderboot ist für eine sechsköpfige Mannschaft bestimmt. Es wurde 1941 in Bolungarvík nach altem Vorbild gebaut. Mit einer Winde wurden die Boote an Land gezogen.

Die Häuser wurden auf den alten Grundmauern in traditioneller Technik errichtet. Das Museum besteht aus folgenden drei Gebäuden:
Der Fischerwohnbaracke, so wie sie in Bolungarvík um 1890 ausgesehen hat. Die Baracke war mit einer Bretterwand unterteilt und beherbergte die Mannschaften zweier Ruderboote.
Museum Ósvör
Museum Ósvör
Dem "Salzhaus" zur Herstellung von Stockfisch bzw. Klippfisch. Das Einsalzen von Fisch hat eine lange Tradition in Island.
Und der Hütte zum Trocknen von Fisch. Nur die Bootsführer hatten Zugang zum Trockenboden.
Trockenfisch
Walknochen
Diese verblichenen Knochen hier können stammen von Walen, die aber hier in Ósvör nicht verarbeitet wurden.
Früher war Ósvör der wichtigste Zufluchtshafen, wenn es bei schlechtem Wetter nicht möglich war, in Bolungarvík zu landen. Vor dem Ausbau des Hafens war die Einfahrt dort schwierig.
Blick von Ósvör auf Bolungarvík
Bolungarvík


Bolungarvík ist der nördlichste Ort der Westfjorde, westlich am Fjordausgang von Isafjarδardjúp gelegen. Es ist ein Fischereiplatz schon seit der Landnahmezeit und später einer der größten Fangorte Islands. Mit dem Handel um 1890 entstand der Ortskern. Seit 1950 führt eine Straße nach Bolungarvík mit seinen 977 Einwohnern. Es gibt auch ein Naturkundemuseum mit vielen interessanten Exemplaren, z.B. einem Eisbären.

Vom Ufer aus hat man einen schönen Blick über den Fjord bis zum nordwestlichsten Ende Islands.
Isafjardardjúp
Dorschfang
Auch heute gibt es noch reiche Fischgründe vor der Küste. Wir kommen gerade hier an, als zwei Fischkutter ihren stattlichen Fang an riesigen Dorschen an Land hieven. Wir sehen eine ganze Weile dem interessanten Treiben im Hafen zu.

Dann fahren wir zurück nach Isafjörδur. Im Hafen liegt das Schiff Fagranes, mit dem man Fahrten in das unbewohnte Hornstrandir an der Nordküste unternehmen kann. Für uns reicht dazu aber leider die Zeit nicht.

Schiff Fagranes
Ísafjördur


Isafjörδur hat 3.000 Einwohner, liegt am Skultulsfjörδur und hieß früher Eurarhreppur. Bereits 1569 ließen sich Händler auf der Landzunge nieder. Der Ort war zur Zeit des Handelsmonopols wichtigster Warenumschlagplatz der Westfjorde und erhielt 1866 zusammen mit fünf anderen Orten Islands Stadtrechte. Im Stadtkern gibt es ein Regional- und Fischereimuseum, das schon geschlossen hat, als wir nach 18.00 Uhr hier ankommen.

Heute übernachten wir im Sommerhotel von Isafjörδur. Man akzeptiert sogar unseren Open Farm Voucher. Das Zimmer ist ordentlich eingerichtet und hat auch ein Waschbecken. Die Duschen sind auf dem Gang. Mit unserem kleinen Gaskocher machen wir uns Tee und essen im Zimmer zu Abend.

Sommerhotel Ísafjördur

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