Skiurlaub
Loipe Embach Embach Toblach
Riederalp Kirchber Winterberg

A u G . l e

Und hier waren wir im Skiurlaub
Skiurlaub
Dezember 1991
Skiurlaub in Embach vom 21. Dezember bis 04. Januar

In diesem Jahr wollen wir zum ersten Mal nach Österreich in den Skiurlaub und zwar über Weihnachten und Silvester nach Embach/Salzburger Land. Bei Neckermann haben wir noch freie Plätze im Sporthotel gefunden. Für uns drei kostet der zweiwöchige Aufenthalt 2.631,00 DM einschließlich Weihnachts- und Silvestermenü. Oma Eva, die wir auch mitnehmen, zahlt 1.160,00 DM. Wir nehmen uns vor, nur Langlauf zu machen, denn wir hatten uns vorher alle drei neue Langlaufski zugelegt. Nicht dass wir gute Langläufer sind, im Gegenteil. Trotz einiger Wochen und Tage in Thüringen, im Erzgebirge und in der Eifel sind wir eigentlich Anfänger geblieben. Wir haben einfach zu selten auf Skiern gestanden. Aber von diesem Jahr an wollten wir das ändern.

Anreise mit Hindernissen
Am Samstag, den 21. Dezember 1991 fahren wir früh um 4.00 Uhr los, um nicht zu spät dort anzukommen. Wir gehen davon aus, dass wir etwa acht bis zehn Stunden brauchen, sollten uns damit aber ziemlich täuschen. Schon kurz hinter Frankfurt kommt es zum ersten Stau. Der anfängliche Regen war langsam in Schnee übergegangen und die Fahrbahnen wurden glatt. Einige LKW's kommen selbst die geringsten Steigungen nur mühsam hinauf. Sehr zähflüssig und langsam geht es dann weiter bis Nürnberg. Durch die einmündende A9 nimmt der Verkehr ab hier noch mehr zu. Auf dem Münchener Ring kommt es dann schon zu längeren Staus. Der Schneefall nimmt auch langsam zu, aber noch geht auf der Fahrbahn alles schnell in Matsch über. Am Kreuz Rosenheim ist schließlich Ende. Plötzlich steht alles. Der Schnee fängt an liegen zu bleiben, die Temperatur ist inzwischen unter null und es wird glatt. Die Fahrzeuge des Winterdienstes überholen uns auf dem Randstreifen. Damit schöpfen wir wieder Hoffnung. Dank unserer neuen Winterreifen kamen wir, wenn es denn mal kurz läuft, auch noch gut vorwärts. Inzwischen ist es aber schon 18.00 Uhr. Vierzehn Stunden sind wir nun schon unterwegs und es ist noch kein Ende abzusehen. Mit viel stop and go sind wir schließlich gegen 20.00 an der Grenze vor Kufstein. Hier geht vor lauter Schnee nichts mehr. Wir werden aufgefordert Schneeketten aufzuziehen und fahren dazu an der Tankstelle raus. Glücklicherweise haben wir uns beim ADAC in Bonn welche ausgeliehen. Wer hier keine hat ist noch schlechter dran. Nach der Abfahrt Kufstein Süd geht es dann im Schneckentempo auf den Landstraßen weiter. Der Schneefall nimmt kein Ende und der Straßenwinterdienst scheint nicht nachzukommen. Durch 20 bis 25 cm hohen Schnee auf den Straßen kämpfen wir uns mühsam Kilometer für Kilometer an unser Ziel heran. Um keine Zeit zu verlieren gibt es nur die nötigsten Pausen. Essen und trinken müssen wir während der Fahrt. Jeder, der uns überholt könnte einer sein, der uns vielleicht den Weg versperrt, wenn er liegen bleibt. So gegen 1.00 Uhr nachts kommen wir dann vor Taxenbach an den Abzweig nach Embach. Die Straße ist nicht geräumt, aber es sind Spuren vorhanden. Also fahre ich hinauf. Nach etwa 2 km und ein paar Kurven stehen vor uns einige PKW's und kommen nicht weiter. Ich steige aus und versuche auch mit zu schieben, aber es hat wenig Sinn. Ohne Schneeketten geht hier nichts. Man kann nur noch auf den Schneepflug warten. Um diesem den Weg nicht noch mehr zu versperren, fahre ich rückwärts die 2 km wieder runter, denn wenden geht hier nicht. Inzwischen hat es aufgehört zu schneien, so dass die Sicht besser ist. Außerdem stehen Laternen an der Straße. Unten fahre ich ein paar hundert Meter weiter an eine geöffnete Tankstelle und erkundige mich nach dem Schneepflug. Es müßte bald einer kommen meint der Tankwart, aber Genaues weiß er nicht. Dann sagt er mir, dass es noch eine Auffahrt nach Embach über Lend gibt. Dort könnte ich es versuchen. Ich fahre langsam weiter bis zu einem mit Schnee bedeckten Wegweiser, steige aus und wische den Schnee ab. Hier geht es rechts ab nach Embach. Mit Mühe erkenne ich die Straßenführung. Kein Schneepflug war hier und keine Spuren sind zu sehen. Wir sind scheinbar die ersten, die nach etlichen Stunden Schneefall hier hoch fahren wollen. Mit Schwung versuche ich die Straße zu bezwingen, aber nach etwa 100 m komme ich selbst im ersten Gang nicht mehr weiter. Mindestens 30 cm hoch liegt hier der Schnee und reicht bis an den Unterboden. Als ich wieder versuche, nach ein paar Metern rückwärts, neuen Schwung zu holen rutschen die Vorderräder. Beim nächsten Versuch riecht es nach Gummi. Weil ich Angst um die neuen Winterreifen habe, geb ich auf und fahre auch hier rückwärts wieder runter auf die Hauptstraße. Von der Tankstelle aus haben wir Sicht auf die Brücke mit der Straße in Richtung Embach, aber insgeheim stellen wir uns schon auf eine Übernachtung im Auto ein. Etwa 1.30 Uhr sehen wir plötzlich einen Schneepflug über die Brücke fahren. Nun heißt es nichts wie hinterher. Endlich haben wir freie Straße. Nach einer halben Stunde rollen wir in Embach ein, suchen uns mühsam einen Parkplatz und gehen zum Sporthotel. Dort ist alles dunkel, aber die Tür ist offen. Man weiß ja eigentlich, dass wir kommen. Auf einer Ledercouch im Foyer lassen wir uns erschöpft nieder. Müssen wir jetzt hier übernachten? Die Rettung ist dann eine Küchenfrau, die gerade nach Hause gehen will. Sie gibt uns zwei Zimmerschlüssel und wir können noch ein paar Stunden in richtigen Betten schlafen.

Endlich in Embach
Nach der kurzen Nacht werden wir am Sonntag morgen von Frau Unger, der Hotelchefin, begrüßt. Wir müssen nochmal umziehen, da die Küchenfrau nicht wusste welche Zimmer für uns vorgesehen waren. Nach dem Frühstück können wir uns dann erst mal bei Tageslicht ansehen wo wir gelandet sind. Ich muss noch das Auto auf einen Parkplatz vor dem Hotel fahren, die Skier müssen in den Skikeller und das restliche Gepäck nach oben. Nun kann endlich der Urlaub beginnen.

In Embach gibt es schöne Langlaufloipen, die wir auch in den ersten zwei Tagen ausgiebig nutzen.
Maren und Angelika in der Loipe

Aber schon am ersten Tag hatten wir dabei immer die Hänge der Abfahrtspiste im Blick. "Das würden wir nie lernen, dort herunter zu fahren", haben wir uns gesagt. Außerdem ist eine Alpin-Skiausrüstung viel zu teuer. Am zweiten Tag, während wir uns wieder über Loipen quälten, haben wir immer wieder nach der Abfahrtspiste geschielt. Alles sah so leicht aus. Die Leute stellen sich einfach auf die Skier und gleiten mehr oder weniger schnell hinunter. Am "Idiotenhang" haben wir auch den Anfängern zugesehen. Warum sollten wir das eigentlich nicht auch können, haben wir uns da gefragt? Was fehlt uns dazu? Wir haben zwei gesunde Beine für die Skier, zwei funktionierende Arme für die Stöcke, absolut steif sind wir auch nicht und die Ausrüstung können wir uns hier ausleihen. Warum also sollte es nicht gehen?
Anfänger-Skigruppe

Am nächsten Tag haben wir uns beide bei der Skischule angemeldet, Skier und Schuhe ausgeliehen und schon am Tag darauf waren wir mit Skilehrer Herbert am "Idiotenhang", einer Fläche mit leichtem Gefälle, etwa 200 m lang und einem Schlepplift mit Handgriffen an einem Stahlseil. Am ersten Übungstag hat uns Herbert die nötigsten Übungen beigebracht, beginnend mit einer kurzen "Schussfahrt", dann Schneepflug, Pflugwedeln, Schrägfahrt und Stemm-schwung. Wir lernten was Berg- und Talski sind und welchen man belasten muss, um die Kurve zu kriegen. Eigentlich war alles ganz einfach.

Am zweiten Tag ging es dann mit der Gruppe den größeren Schlepplift hinauf auf die Abfahrtspiste. Auf der blauen "Familienabfahrt" versuchten wir das Gelernte umzusetzen und wurden von Tag zu Tag besser.
Angelika am letzten Hang
Skischulpass
Als der Fünftagekurs zu Ende war, konnten wir die nicht sehr anspruchsvollen Pisten von Embach ohne Probleme hinunterfahren. Mit dem Schischul-Paß der östereichischen Schischulen wurden wir aus dem Kurs entlassen.
So sind wir zum Alpin-Skifahren gekommen und haben es bis heute nicht bereut.

Zwischendurch haben wir im Sporthotel auch Weihnachten und Silvester gefeiert. Am Heiligabend gab es erst ein Weihnachtsmenü. Danach haben dann alle Familien ihre mitgebrachten Geschenke ausgepackt. Da überwiegend Familien anwesend waren, standen die Geschenke der Kinder im Vordergrund. Maren hat sich besonders über die Babyborn mit Tragetasche gefreut.

Weihnachten im Sporthotel Embach
Weihnachtsmenue
Weihnachtsmenü

Honigmelone mit Westfälerschinken
***
Zwiebelsuppe mit Crotons
***
Französische Flugentenbrust "Gegrillt"
auf Apfel - Preisselbeerragout
Gemüsebougette
Salat vom Buffet
***
Lebkuchenparfait mit Sektsabayon
***
Weihnachtsgebäck

Silvestermenü

Hausgemachte Truthahn - Gemüsesülze
mit Sesambrot
***
Rinderkraftbrühe mit Rendevouz
von Knödeln
***
Roségebratenes Roastbeef
Sauce Hollandaise
Pommes Williams
Speckbohnen
Babykarotten
Schwarzwurzeln
Salat vom Buffet
***
Zitronen - Sektparfait
mit Glühweinschaum
Silvester

Silvestermenue
Die Pisten in Embach sind nicht sehr anspruchsvoll und auch nicht lang. Es gibt nur einen Schlepplift, mit dem fährt man von 1.013 m auf 1.200 m Höhe hinauf. Dort geht es links ab zur blauen Familienabfahrt und rechts zur roten Abfahrtspiste. Beide Abfahrten kreuzen sich in der Mitte. Unten kommen beide Abfahrten wieder zusammen. Mit dem Lift fährt man etwa 10 Minuten bis nach oben und spätestens 5 Minuten später ist man wieder unten. Wer anspruchsvollere Pisten haben will, der muss dann schon nach Rauris fahren.
Zwischen den Feiertagen gab es dann noch ein Problem mit dem Auto. Als wir eines Morgens einen Ausflug vorhaben, will der Motor nicht anspringen. Die Batterie hatte zwar noch Saft, aber der Vergaser bekommt offensichtlich keinen Sprit. An eine Reparatur vor Ort ist bei einigen Minusgraden nicht zu denken. An der Rezeption lasse ich eine Werkstatt in Taxenbach anrufen. Der Meister kommt mit einem Geländewagen und schleppt uns hinunter. Dort stellt er fest, dass die Benzinpumpe undicht ist. Scheinbar ist das eine Mitsubishi-Krankheit, denn erst vor einem Jahr hatte ich eine Ersatz-Benzinpumpe einbauen lassen, weil die alte undicht war. Nun haben wir mit dem Mitsubishi-Tredia ein recht seltenes Modell. Der Meister kratzt sich am Kopf und meint, dass er dafür sicher keine Benzinpumpe hat. Er sucht aber sein Lager durch, findet eine vom Mitsubishi-Lancer und siehe da, sie passt. Glück im Unglück muss der Mensch haben. Der Einbau ist dann in einer halben Stunde passiert. Nur auf unsere ADAC-Mitgliedschaft will er den Zeitaufwand nicht abrechnen. Er meint er hätte schlechte Erfahrungen gemacht, das Geld vom ADAC wieder einzutreiben. So müssen wir wohl oder über Arbeitsleistung und Material bezahlen. Mit ca. 110,- DM sind wir dabei, aber dafür wieder fahrtüchtig. Nicht auszudenken, wenn wir das erst bei der Abfahrt am letzten Tag, einem Samstag, bemerkt hätten.
Was uns in Embach nicht gefallen hat, war die fehlende Pistenpflege. Die ganzen zwei Wochen über war keine Raupe auf den Pisten zu sehen. Ein Teil der roten Abfahrt und der letzte Hang wurden zur reinen Buckelpiste. Erst einen Tag vor unserer Abreise, nachdem wir unsere Ausrüstung schon abgeliefert hatten und nochmal an der Piste waren, war alles wunderbar eingeebnet.


nach oben

Counter