Australien 2012 - Mit dem Adventure Camper von Perth nach Cairns
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Australien 2012 - Von Perth nach Cairns
Australien 2009 -
Donnerstag, 9. August 2012
Von Seisia zum Cape York und zurück

Fahrstrecke: 143 km, davon 129 km Gravelroad
Wetter: 20/29 °C, wechselnd wolkig, frischer böiger Wind


Routenkarte
Von Seisia zum Cape York und zurück

Wir fahren in Richtung Cape York. Die Piste ist voller Löcher, Rillen, „Wellblech“ und hat steinigen Untergrund.

In Lockerbie, einer unscheinbaren Ansiedlung von sicher nur ganz wenigen Menschen, steht an der Straßenkreuzung das "Croc Tent", ein Shop in einem großen Zelt und davor in einem Drahtgehege ein ausgestopftes Krokodil. Auf den ersten Blick sieht das sogar ziemlich echt aus. Auf einem Schild hatte der Shop geworben mit „Free map“, sicher um erst mal Kunden anzulocken, denn weder in Bamaga, noch in Seisia bekommt man kostenlos eine einfache Karte der Gegend um das Cape. Tatsächlich holen sich fast alle nur eine solche Karte, ohne etwas in dem Shop zu kaufen.  Geduldig erklärt die junge Frau jedem Kunden die wichtigsten Punkte auf der Karte und die Wege dorthin.

Wir biegen links ab nach Punsand Bay. Der Laradenya Creek ist nicht breit, aber etwa 35 bis 40 Zentimeter tief und hat einen festen sandigen Untergrund. Die schmalere Piste nach Punsand Bay ist nicht besser. Sie ist voller Querrinnen. Die sandigen Stellen sind am harmlosesten. Es folgen holperige Querungen von trockenen Creeks. Gegen zehn Uhr sind wir am herrlichen Strand von Punsand Bay. Hier gibt es einen Campingplatz, eine rustikale überdachte Gaststätte, die die üblichen Gerichte anbietet, also zum Lunch diverse Burger und zum Dinner Salate, Steaks und Fisch. Ebenso rustikale Hütten als Unterkünfte gibt es auch. Die Bucht ist traumhaft, von Palmen gesäumt, menschenleer und die Sonne brennt.


Wellblechpiste
Wellblechpiste


Strand an der Punsand Bay
Strand an der Punsand Bay

Bei der Rückfahrt fahre ich nach der Querung des Laradenya Creek noch einmal zurück, damit wir die Durchfahrt filmen können. Dabei bin ich wohl ein bisschen schnell, denn das Wasser spritzt bis an die Frontscheibe hoch.


Querung Laradenya Creek
Querung Laradenya Creek


Querung Laradenya Creek


Querung Laradenya Creek


Zurück in Lockerbie biegen wir auf den Haupttrack zum Cape York. Hier, in Nähe der Ostküste, gibt es wieder dichten Regenwald. Das Blätterdach wächst über der schmalen Piste zusammen. So hatten wir uns eigentlich den größten Teil der Halbinsel vorgestellt, aber leider gibt es das nur an den Stellen, die an oder in der Nähe der Ostküste liegen.

Nach sieben Kilometern biegen wir rechts ab Richtung Somerset. Auch hier die gleiche schmale Piste durch Regenwald bis zum Abzweig zu den Ruinen von Somerset Homestead. Ab dann ist die Piste nicht mehr befahrbar, jedenfalls nicht von uns. Etwa 30 Meter sind wir schon bergab gefahren. An der ersten Kurve und nach einem Blick auf die tiefen Löcher geben wir auf. Dann können wir eben nur zum Somerset Beach. Auch das ist ein herrlicher Strand mit Campground. 


Naturbursche am Somerset Beach
Naturbursche am Somerset Beach

Als wir vom Strandspaziergang zurückkommen und ich unser Auto von vorn sehe bin ich etwas irritiert. Ich frage Angelika, ob ihr etwas auffällt. Sie braucht einige Sekunden um ebenfalls festzustellen, dass unser Nummernschild fehlt. Es war ja mehr oder weniger sowieso von Anfang an nur provisorisch befestigt. Beim letzten Creek hat es wohl nun den Rest bekommen. Wo aber liegt nun das Nummernschild? Wie gut, dass wir die Szene vom Laradenya Creek auf Video haben. Deutlich kann man sehen, dass das Nummernschild vor dem Eintauchen ins Wasser noch einwandfrei sitzt, danach aber schief herunter hängt. Es ist bestimmt auf einer der Rüttelpisten abgefallen. Statt weiter zum Cape, fahren wir also die ganze Strecke, etwa zwölf Kilometer, erst mal zurück bis zum Laradenya Creek und finden es tatsächlich wieder.


Nummernschild
Unser Nummernschild


Nummernschild

Nun fahren wir noch mal Richtung Cape. Die Piste dorthin sieht feucht aus, hat ein paar Wasserlöcher und ist etwas schlammig. Dann folgt eine ziemlich schwierige Wasserdurchfahrt. Das Wasser des Creek sieht schlammig rotbraun aus, die Blätter spiegeln sich auf der Oberfläche und wir können nicht erkennen wie tief es ist. Es rumpelt etwas unter den Rädern, der Untergrund ist sehr steinig und uneben.


Schlammige Piste zum Cape York
Schlammige Piste zum Cape York

Dann sind wir oben am Cape, oder vielmehr vor dem Strand, an dem es eine Parkmöglichkeit gibt. Von hier aus muss man noch etwa 500 Meter laufen bis zum „Tip“. Jetzt ist gerade Ebbe und der Strand ist sehr breit. Man geht zwischen der 150 Meter entfernten Wasserlinie und den Mangrovensümpfen durch. Ein etwas unscheinbares Schild, teils handgemalt, erinnert, dass man bei der Wanderung dorthin auf Krokodile achten soll. Also, wenn hier aus den Mangroven ein Krokodil raus käme, dann würde es sehr eng werden. Mit einem Auge zu den Mangroven und dem anderen zur Wasserlinie laufen wir Richtung „Tip“. Kein Croco ist zu sehen, noch nicht mal Spuren. Wir patschen durch die Pfützen, die von der Flut übrig geblieben sind. Vor uns laufen ein paar Männer die eben mit Motorrädern angekommen sind. Ganz ohne kräftigen Schutz sind wir also nicht.


Mangroven am Cape York
Mangroven am Cape York


Strand am Cape York bei Ebbe
Strand am Cape York bei Ebbe

Dann sind wir da. Wir stehen am nördlichsten Punkt des australischen Kontinents. Ein Schild kennzeichnet die Stelle. Es herrscht ziemliches Gedränge, weil eine Gruppe aus mehreren Familien und die Truppe Biker hier sind. Jeder fotografiert jeden vor dem Schild. Einer der Biker fotografiert uns. Um einen Überblick von oben zu haben, gehe auf die Felsen hinauf. Einen Wahnsinnsausblick hat man von hier oben. Im Osten auf den Pazifik, im Westen auf die Endeavour Strait, die vor dem Cape liegenden Inseln und die weiter weg liegenden Inseln der Torres Strait. Allein der Blick und der Strand lohnen die weite beschwerliche Anfahrt hierher.


Bucht am Cape York
Bucht am Cape York


Am nördlichsten Punkt des australischen Festlandes
Am nördlichsten Punkt des australischen Festlandes

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