Australien 2012 - Mit dem Adventure Camper von Perth nach Cairns
London Bridge Flagge Australien Sunset in Weipa

A u G . l e

Australien 2012 - Von Perth nach Cairns
Australien 2009 -
Montag, 18. Juni 2012
Von Broome zum Cape Leveque
Fahrstrecke: 212 km, davon 90 km Gravelroad
Wetter: 18/28 °C, wolkenlos, schwachwindig

Broome - Cape Leveque
Von Broome zum Cape Leveque und zurück

Heute fahren wir auf die Dampier Halbinsel nördlich von Broome. Zehn Kilometer, nach dem wir dorthin abzweigen beginnt die Gravelroad, die eigentlich eine sandige Piste ist, allerdings zwischendurch mit vielen Kilometern Corrugation, also sehr hartem "Wellblech". Ich versuche, so weit wie möglich am linken Rand zu fahren, da scheint es noch am günstigsten zu sein, dem "Wellblech" etwas ausweichen zu können.

Entgegen kommende Fahrzeuge entwickeln riesige Staubwolken, besonders wenn sie schnell fahren. Und das tun die Meisten. Wenig Wind ist da immer nachteilig. Der Staub hält sich zu lange über der Piste. Die ist wie eine Wanne ausgebildet, mit seitlich aufgeschobenen sandigen Böschungen. In der Regenzeit dürften solche Bereiche voll unter Wasser stehen. Dabei wird der rote Sand von den Böschungen auf die Piste gespült und muss dann wieder zur Seite geschoben werden. Die Böschungen werden dann von Jahr zu Jahr höher.

Piste zum Cape Leveque
Piste zum Cape Leveque

Je mehr wir uns dem Cape Leveque nähern, umso härter die Piste. Der gesamte Camper vibriert, knarrt, quietscht und rappelt. Etwa zehn Kilometer vor dem Ende der Gravelroad kommt uns von oben auch eine Apollo Adventure Camper entgegen. Wenn der es geschafft hat, werden wir das auch schaffen.

Diese Piste ist der Härtetest als Einstimmung auf die Gibb River Road, die eigentlich auch nicht viel schlimmer sein kann. Die letzten 20 Kilometer sind an Härte kaum noch zu übertreffen.

Fünf Kilometer vor dem Ende taucht das Schild „rough surface“ auf. Als ob es noch rauer gehen könnte. Der 500 Meter lange Abschnitt ist höchstens etwas welliger und tiefsandiger. Wir kommen aber immer noch zurecht, ohne den Allradantrieb zuzuschalten.

Wie eine Erlösung kommt es uns vor, als dann nach 86 Kilometern endlich wieder Asphalt in Sicht kommt. Die Straße führt dann über viele Kilometer schnurgeradeaus, was sehr ermüdend wirkt. Rüttelpisten dagegen halten immer munter.

Während die Halbinsel anfangs noch mit nicht besonders hohem Busch bewachsen ist, kann man hier oben schon fast von Wald reden, mit mannshohem Gras dazwischen, das bis an die Straße heran reicht.

Zum Kooljaman Resort führen dann noch vier Kilometer sandige Piste mit tiefen Spuren. Kaum vorstellbar, dass hier oben noch ein Stück Zivilisation kommen soll mit fließendem Wasser, Strom und sogar einem Restaurant. Aber es ist tatsächlich wahr. Gegen 13 Uhr 15 sind wir dort und können uns selbst davon überzeugen.

Piste zum Kooljaman Resort
Piste zum Kooljaman Resort

Unser heutiger Standort liegt gleich vor den Klippen mit herrlichem Blick auf das Meer. Den Sonnenuntergang haben wir sozusagen direkt vor der Haustür. Sogar Internetempfang haben wir hier.

Sunset am Cape Leveque
Sunset am Cape Leveque

Sunset am Cape Leveque
Sunset am Cape Leveque

Sonntag, 17. Juni 2012
Am Cape Leveque

Fahrstrecke: 48 km, davon 28 km Gravelroad
Wetter: 20/28 °C, früh wechselnd wolkig, ab Mittag wolkenlos, schwachwindig

Heute fahren wir zum One Arm Point, dem äußersten Punkt der Dampier Halbinsel.

One Arm Point ist eine Aboriginal Community. Bis dorthin führt die Asphaltstraße. Die Einwohner unterscheiden sich aber schon äußerlich sehr von den übrigen Aborigines Australiens. Sie sehen eher indisch oder indonesisch  aus. Besser gekleidet sind sie auch und sie vermitteln nicht den Eindruck, dass sie Langeweile haben. Ihre Häuser sind zwar nicht gerade neu, sehen aber nicht so vernachlässigt oder demoliert aus wie in den sonstigen Communities. Im Lebensmittelshop müssen wir uns ein Permit holen und zehn Dollar je Person zahlen. Dazu erhalten wir noch ein Blatt mit einer einfachen Karte und von der Verkäuferin ein paar mündliche Erklärungen zu den Örtlichkeiten. Als Nachweis der Zahlung bekommt jeder ein orangefarbenes Papierarmband mit dem Aufdruck „Day Pass“. Das ist sozusagen unsere Eintrittskarte für das Land der Ureinwohner.

An der meist felsigen Uferzone stehen recht einfache Unterstände der hiesigen Bewohner neben einer einsamen Palme. Als Einrichtung dienen Gegenstände, die bei uns noch nicht mal als Sperrmüll durchgehen würden. Aber zwei Wasserzapfstellen, die aus dem Boden ragen, spenden sogar Wasser. Ein alter gemauerter Steintrog mit einem Drahtgitter darüber soll wohl ein Grill sein. Daneben steht ein wackliger Tisch mit einem alten Topf darauf. Unter einem anderen Unterstand fristet ein alter verschlissener Sessel sein einsames Dasein. Hier sollen, wenn man den Infos glaubt, die Einheimischen einen Teil ihrer Freizeit verbringen und sich zum Picknick oder Barbecue treffen? Für uns nur schwer vorstellbar.

Unterstände One Arm Point
Einfachste Unterstände der Einheimischen am One Arm Point

Große Felsbrocken bilden die zerklüftete Küstenlinie. Sie wirken, als wären sie erst vor nicht allzu langer Zeit zerbrochen. Dabei passt keine der Bruchstellen zu einer anderen. Wie ist das alles entstanden? Wo kommen diese Bruchstücke her? Wer oder besser was hat den Wall aufgeschichtet?

Klippen
Klippen am Cape Leveque


Round Rock Lookout
Round Rock Lookout am One Arm Point

Sunset am Cape Leveque
Sunset am Cape Leveque

Montag, 18. Juni 2012
Vom Cape Leveque zurück nach Broome

Fahrstrecke: 265 km, davon 160 km Gravelroad
Wetter: 18/28 °C, wolkenlos, schwachwindig

Bei der Rückfahrt machen wir einen Abstecher zur Middle Lagoon über 33 Kilometer Sandpiste mit hartem "Wellblech". Als Tagesbesucher müssen wir im Office des weitläufigen Campgrounds acht Dollar zahlen. Dafür erhalten wir ein Prospekt und ein paar Erklärungen zur Örtlichkeit.

Piste zur Middle Lagoon
Piste zur Middle Lagoon

Wir wandern am nördlichen Teil der Bucht den Strand auf und ab, suchen nach Muscheln und beobachten die eher erfolglosen Angler. Hinter einer Klippe liegt der südliche, größere Teil der schönen langgestreckten Bucht.

Middle Lagoon
Angler an der Middle Lagoon

Dann steht uns wieder die Rückfahrt über die 86 Kilometer Gravelroad bevor. Kaum sind wir dort angelangt, hängen wir hinter einem 4WD mit Bootsanhänger, der uns in einer langen Staubwolke fahren lässt. Bei Fahrzeugen mit Anhänger ist die Staubwolke am größten, weil noch mindestens zwei Räder dazu kommen, die alles aufwirbeln.

Die tiefstehende Sonne prasselt von rechts unbarmherzig ins Fahrerhaus, dazu noch der Staub und das dauernde Gerüttel. Mein Hemd ist durchgeschwitzt. Die Atemluft riecht nach dem rotbraunen Staub, der bei nahezu Windstille über der Pistenwanne liegt.

Nach zwei Stunden haben wir die 86 Kilometer Sandpiste hinter uns und uns eine staubbefreiende Dusche und eine Tasse Kaffee redlich verdient.

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