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Australien 2011 - Von Sydney nach Perth
Australien 2011-2 Navigation
Freitag, 18. November 2011
Von Port Augusta über Whyalla und Cowell nach Arno Bay

Fahrstrecke: 239 km
Wetter: 23/38 °C, locker bis stark bewölkt, kräftiger Wind

Gestern hat man uns prophezeit, dass es in Port Augusta 42 Grad werden sollen. In Port Lincoln, etwa 300 Kilometer südlicher, sollen es 10 Grad weniger sein. In diese Richtung fahren wir heute. Zunächst sind es aber um acht Uhr morgens schon wieder 28 Grad.

Die heutige Strecke ist uns völlig unbekannt, denn auf der Eyre Peninsula waren wir noch nicht. Gras- und Heidelandschaft wechselt sich im Laufe der Fahrt immer wieder mal mit Busch und lockerem Baumbestand ab. In einigen Kilometern Entfernung von der Straße erstrecken sich Hügelketten. Erst weiter südlich gibt es auch wieder Getreidefelder.

Auch eine Bahnlinie führt hier herunter. Wir haben zwar in letzter Zeit schon öfter Bahnstecken gequert, aber noch nie einen Zug fahren sehen. Der meiste Verkehr spielt sich in Australien eben auf der Straße ab, auch wenn wir manchmal kilometerweit kein anderes Auto zu sehen bekommen. Etwa 20 Millionen Menschen verteilen sich in dem riesigen Australien, in das Deutschland 21 Mal hinein passt, natürlich ganz anders als 80 Millionen in Deutschland.

Nur eine Viertelstunde vergeht auf dem Highway bis zum ersten frisch in der letzten Nacht erlegten Känguru.

Whyalla ist die erste Stadt nach 75 Kilometern. Der erste Eindruck ist nicht überwältigend. Hier dominiert Stahlindustrie, weil in der Mitte der Halbinsel um die Stadt Iron Knob Eisenerz abgebaut wird. Hier in Whyalla wird es verarbeitet und im Hafen verladen.

Die Touristinfo ist kurz vor neun Uhr noch geschlossen. Wir fahren hinauf zum Flinders Lookout mit Blick auf die Küstenlinie und zum Hummock Hill Lookout mit Blick auf die Industrieanlagen. Hier oben steht noch die Flak aus dem 2. Weltkrieg, die die Industrieanlagen vor Bomben schützen sollte.


Alte Flak auf dem Flinders Lookout in Whyalla
Alte Flak auf dem Flinders Lookout in Whyalla


Blick vom Flinders Lookout über die Industrieanlagen von Wyalla
Blick vom Flinders Lookout über die Industrieanlagen von Wyalla

Obwohl heute ein kräftiger, böiger Wind weht, ist es unheimlich warm und drückend. Die Schleierwolken verhindern, dass die Sonne durchkommt. Sonst wäre es wahrscheinlich nicht auszuhalten.

Ein paar Kilometer rechts von der Straße wird an einem Berg das Unterste nach oben gekehrt, also Eisenerz abgebaut. Übrig bleibt eine riesige terrassenförmige Abraumhalde.


Abraumhalde vom Eisenerztagebau
Abraumhalde vom Eisenerztagebau

Kurz vor Cowell, beim Queren einer riesigen Ebene, erreicht der Wind nun fast Sturmstärke. Ziemlich weit hinter uns ist zwar noch blauer Himmel, aber vor uns und über uns ist alles zugezogen.

Cowell hat 880 Einwohner. Hier wollten wir eigentlich übernachten. Der Caravanpark sagt uns aber nicht zu, also fahren wir weiter nach Arno Bay. Dieses Örtchen hat 250 Einwohner. Der Stellplatz kostet 26 $. Leider ist der Grasplatz, den wir uns bei einem Rundgang ausgesucht hatten, schon reserviert. Wir müssen uns deshalb mit einem Platz auf einer Kunststoffmatte begnügen, haben dafür aber Meerblick. Der Strand besteht hier im Wesentlichen aus trockenen Algenbergen. Das Schlimmste ist aber der furchtbare warme Wind, der uns als Erstes gleich die Stühle umhaut. Deswegen essen wir im Auto zu Mittag  - bei 36 Grad.


Caravanpark Arno Bay
Caravanpark Arno Bay


Danach gehen wir noch ein bisschen auf Wanderschaft. Erst die etwa 150 m lange Jetty vor, auf der natürlich wieder einige erfolglose Angler stehen. Danach über einen Boardwalk etwa drei Kilometer durch das Mündungsgebiet eines kleinen Flusses mit Mangrovenbüschen. Auf dem Fluss tummeln sich einige Kormorane und an der Mündung sitzen Pelikane und Möwen.


Mangroven bei Arno Bay
Mangroven bei Arno Bay


Pelikane und Möwen an der Flussmündung des Yeldulknie Creek
Pelikane und Möwen an der Flussmündung des Yeldulknie Creek


Strand bei Arno Bay
Strand bei Arno Bay


Jetty von Arno Bay
Jetty von Arno Bay

Bei der kurzen Wanderung überfallen uns auch wieder mal die unvermeidbaren australischen Fliegen, eine der penetrantesten Spezies auf diesem Erdball. Während Angelika immer um sich schlägt und sie doch nicht verscheuchen kann, lasse ich sie zeitweise einfach in Ruhe meinen Schweiß aufsammeln, wo sie auch wollen. Nur wenn sie unter die Brillengläser kriechen, greife ich ein. Ansonsten sollen sie doch in Ohren und Nase kriechen. Wenn sie genug haben kommen sie schon wieder raus.    

Gegen halb fünf sitzen wir vor dem Auto im kräftigen warmen und manchmal sehr böigen Wind wie unter einem Warmluftgebläse. Wir können uns kaum unterhalten, so laut bläst uns der Wind um die Ohren und rauscht in den Bäumen neben uns.

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