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Australien 2011 - Von Alice Springs über Perth nach Darwin
Australien 2001 - Navigation
Montag, 09. Mai 2011
Alice Springs

Fahrstrecke: 14 km
Wetter: 10/21 °C, wolkenlos, schwachwindig

Hier in Alice ist es wesentlich kühler als in Halls Creek, besonders nachts. In sechs Wochen ist hier Winteranfang! Abends kann man nur noch in voller Rüstung draußen sitzen und frühmorgens ist es empfindlich kalt, besonders wenn man wochenlang Hitze und Schwüle gewohnt war.

Heute ist mehr oder weniger mal Ruhetag mit Wäsche waschen, Auto innen und außen etwas vom Staub befreien, eine Schranktür reparieren, uns bei Apollo einige größere Campervans ansehen, die alte Telegraphenstation besichtigen und durch die Fußgängerzone schlendern.



Saloon in Alice
Saloon in Alice


Old Telegraph Station
Old Telegraph Station


Bartagame
Bartagame


Dienstag, 10. Mai 2011
Alice Springs
Fahrstrecke: 7 km
Wetter: 10/21 °C,wolkenlos, schwach windig

Auch heute sind keine großen Unternehmungen geplant. Am späten Vormittag fahren wir in die Stadt und wandern vom zentralen Parkplatz aus am trockenen Todd River entlang, quer durch das sandige Flussbett und auf der anderen Seite wieder zurück bis zum Beginn der Fußgängerzone. An den Rändern des Flussbettes sitzen immer mal wieder Aboriginal Familien im Schatten der Bäume.

Heute leisten wir uns bei „Oscar“, einem italienischen Restaurant, eine „Grazing Platter“ für zwei Personen für 19,50 Dollar. Dazu wird automatisch eine große Flasche Wasser serviert, allerdings Leitungswasser mit leichtem Chlorgeschmack. Aber solches Trinkwasser haben wir schon oft getrunken oder auf den Caravanparks unsere Flaschen für den Tagesbedarf gefüllt.



Ausgetrockneter Todd River
Ausgetrockneter Todd River


Mittwoch, 11. Mai 2011
Alice Springs - Chambers Pillar - Alice Springs
Fahrstrecke: 327 km
Wetter: 10/21 °C, wolkenlos, schwach windig

Heute wollen wir mal wieder einen Ausflug machen. Südlich von Alice Springs befindet sich die interessante Felsformation Chambers Pillar, eine Sandsteinsäule, die von einem etwa 200 Meter hohen Gebirge übrig geblieben ist. Erzeugt durch Erosion in Millionen von Jahren.

Wieder eine Gravelroad. Der Camper ist gerade mal zwei Tage sauber, da wartet schon wieder Staub darauf, in alle Ritzen eindringen zu können.

Die Piste ist wie die meisten Gravelroads sehr abwechselungsreich. Schotter, Split, Kies,  Sand, Wellblech, Bodenwellen, Löcher, alles wird geboten. Parallel dazu verläuft die Old Ghan Eisenbahnstrecke. Wir sichten davon nur noch die beiden Fundamente einer alten Brücke und die Ruinen der Station Rodinga.

Nach 106 Kilometern erreichen wir Maryvale, eine Station (Farm) mit Tankstelle, Shop und Campground. Gleich dahinter liegt die Aborigine Community Titjikala. Ein Schild kündigt eine „Art and Craft Gallery“ an. Dort fahren wir kurz hin. Das Dorf macht einen etwas besseren Eindruck als die an der Tanami Road. Auch der kleine Ausstellungsraum mit angeschlossener „Künstlerwerkstatt“ kann sich durchaus sehen lassen.

Von hier aus sind es noch 43 Kilometer bis Chambers Pillar über eine Piste für die ein 4 WD erforderlich ist. Anfangs ist es noch sandig und ganz gut befahrbar, dann wird die Gegend wüstenartiger und kahler. Man kann ahnen, dass die Simpson Desert nicht mehr allzu fern ist.  Der steinige Weg führt steil auf eine Anhöhe hinauf. Hier kann man in zehn Kilometer Entfernung einige Felsformationen und auch schon den Chambers Pillar erkennen. Steil geht es wieder hinunter. Auf dem Rückweg muss ich hier Allradantrieb einschalten.

Um 13 Uhr sind wir am Ziel, wir sind allein. Sehr schön. Da können wir ungestört Fotos machen. Es reicht schon, wenn uns die Fliegen stören. Kaum bin ich aus dem Auto, habe ich einen Schwarm auf dem Hemd sitzen. Im Gesicht sind es weniger, aber die nerven viel mehr.

Wer Chambers Pillar von der Schmalseite betrachtet und wem dann die Phantasie etwas durchgeht, könnte einen überdimensionalen Phallus darin sehen. Wie gesagt, man muss etwas erotische Phantasie entwickeln. Die Aborigines, denen dieser Ort „heilig“ ist haben diese Phantasie und auch die passende Geschichte aus der Traumzeit dazu.

Am Fuß der Sandsteinsäule haben sich die „Entdecker“ des Inneren Australiens wie Ross, Giles oder Murray mit ihren Initialen verewigt. Aber auch zahllose andere Touristen sind diesem Beispiel gefolgt. Ausgerechnet neben der sehr sauber ausgeführten Gravur von Ross hat sich 1961 ein Schwachkopf verewigt, nur weil er auch den britischen Allerweltsnamen Ross führt. Ein nicht wieder gut zu machender Schaden. Auf einem Schild werden 5000 Dollar Strafe für ein solches Graffiti angedroht. Doch wer will das überwachen? Wir sind hier seit einer Stunde völlig allein oben.  



Landschaft vor Chambers Pillar
Landschaft vor Chambers Pillar


Vor Chambers Pillar
Am Chambers Pillar


Initialen am Chambers Pillar
Initialen am Chambers Pillar


Donnerstag, 12. Mai 2011
Alice Springs
Fahrstrecke: 18 km
Wetter: 10/20 °C, wolkenlos, frischer Wind

Gegen Mittag machen wir uns auf in den Desert Park am Larapinta Drive, nur ein paar Minuten von unserem Caravanpark entfernt. In dem großen Freigelände hat man die verschiedensten Wüstenregionen Australien nachempfunden und die Tiere dazu gleich mit untergebracht. Eintritt kostet 20 Dollar je Person, Senioren zahlen 16 Dollar. Normalerweise akzeptiert man in Australien nur einheimische Senioren, darauf wird in einer Fußnote der Preistafel immer hingewiesen. Ich probiere es trotzdem. Vorher frage ich aber, ob die Audioinformationen, die man während des Rundganges erhält, auch in Deutsch verfügbar sind. Sie sind es. Also steht einem Besuch eigentlich nichts im Wege. „Two tickets please, I’m a senior“, sage ich, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, dass ich nicht gewillt bin mehr zu zahlen. Es klappt. Wir zahlen 36 Doller, bekommen jeder ein Bändchen um das Handgelenk und Audiogerät. Damit begeben wir uns auf einen mehr als zweistündigen Rundgang und lernen dabei nicht nur viel über Leben und Überleben in den Wüsten Australiens, sondern auch noch einige Tiere kennen, besonders Vögel, die man sonst nicht zu sehen bekommt.



Desert Skink
Desert Skink


Spinifex Legless Lizard
Spinifex Legless Lizard


Dornteufel
Dornteufel


Gebänderter Kiebitz
Gebänderter Kiebitz


Weißgesichtsreiher
Weißgesichtsreiher


Freitag, 13. Mai 2011
Alice Springs - Arltunga Historic Reserve - Alice Springs
Fahrstrecke: 300 km
Wetter: 10/20 °C, früh wolkenlos, nachmittags bedeckt, leichter Wind

Viele haben in Australien nach Gold gesucht und nur wenige haben wirklich genug davon gefunden. Arltunga, wo wir heute hinfahren, ist so ein Ort, der vom kurzen Goldrausch übrig geblieben ist.

Bewölkter Himmel lässt es heute noch kühler erscheinen als gestern. Auf dem Stuart Highway fahren wir 49 Kilometer nach Norden, kommen dabei am „Highest Point Marker“ vorbei und überqueren wieder mal den Circle of Capricorn, den Wendekreis des Steinbocks. Dann biegen wir auf den Arltunga Tourist Drive ab und kreuzen die Bahnstrecke des Ghan. Auf diesem Tourist Drive sind es zurück bis nach Alice Springs 256 Kilometer. Dazu müssen wir aber erstmal wieder etwa 170 Kilometer Gravelroad bis Ross River bewältigen.  

In Arltunga klettern wir zu zwei Goldminen hoch, werden aber leider nicht fündig. Auf zwei Friedhöfen gedenken wir kurz derer, die den Goldrausch damals nicht überlebt haben. Weit verstreut stehen noch ein paar alte Gebäude hier, u.a. die Polizeistation mit dem Gefängnis. Das Hotel hat schon lange geschlossen.

Auf den nächsten 36 km Gravelroad bis zum Ross HWY müssen wir jede Menge Fluss- und Bachbette queren. Manche sind sie kaum 100 Meter auseinander. Nur in einem ist noch etwas Wasser. Die Piste ist knallhart und führt mehr über Stein als Stock.

Wieder am Caravanpark in Alice ergattern wir die allerletzte "powered site". Es ist Freitag!



Bahngleise des Ghan
Bahngleise des Ghan


Überreste von Arltunga
Überreste von Arltunga


Jokers Mines bei Arltunga
Jokers Mines


Alter Firedhof Arltunga
Alter Friedhof von Arltunga


Old Police Station
Old Police Station


Gaol Arltunga
Gaol (Gefängnis)


Arltunga Hotel
Geschlossenes Arltunga Hotel

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